Oder „Wenn der Stadtplan nicht mehr weiter hilft“ Aber mal der Reihe nach.
Am letzten Tag dieser herrlich ruhigen Stadt mit ihren freundlichen Bedienungen (ich war heute Abend wohl bei der Schwester des Tasmanischen Teufels von gestern, habe ich mir die Ecke Western Market und Causeway Bay vorgenommen und noch was spezielles für mich eingeschoben, was ich schon in Tokyo fotografieren wollte, aber nicht geklappt hatte.
Damit der Tag auch gut anfängt erstmal ein leckeres Frühstück geholt. Ja war wieder der Vietnamese, musste da noch mal was anderes testen ;o)
Mein Hotel Lan Kwai Fong ist übrigens mit seiner Lage, Freundlichkeit und Sauberkeit echt empfehlenswert.
Also frisch gestärkt durch die kleinen Gassen runter zur Voeux Road, wo die Läden mit allerlei getrocknetem Fisch, Fleisch und anderen für mich nicht erkennbaren Dingen sind. Während ich mich zwischendrin mal kurz an meinem Plan orientieren musste, sehe ich wie vor mir ein wirklich alter Herr in einem der Mülleimer kramt. Mir war bisher gar nicht aufgefallen, das dieses fast alltägliche Bild in Frankfurt, mir weder in Tokyo noch hier begegnet war. Ebenso bin ich bisher nicht ein einziges mal angebettelt worden. Es war als würde jemand bei mir auf einen Knopf drücken, den ich so noch nicht verspürt hatte und ging spontan zu ihm hin und gab Ihm etwas von meiner Reisekasse. Er schenkte mir ein herrliches Lächeln und ein gutes Gefühl, ein guter Start in den Tag für mich und ich hoffe für ihn auch.
Mit dem Gefühl eine gute Tat vollbracht zu haben streifte ich nun durch die unbeschreiblichen Gerüche des „kauf was getrocknetes“ Marktes, mache einen enttäuschenden Abstecher in den Western Market und bestieg dort eine der alten Straßenbahnen, um mich gemütlich Richtung Causeway Bay bimmeln zu lassen.Auch der Times Square dort war eher unspektakulär, aber der Weg durch die Fischmärkte, bzw. Die Straßen mit ihren kleinen Läden die lebend Fisch und Krabben anbieten ist wirklich sehenswert.
Der nächste Punkt war, was ich in Tokyo verpasst hatte. Coole Graffiti finden, am liebsten mit Action in einem skate park. Den skate park hatte ich mir vorher bei Herrn Google gesucht. War leider der kleinste in meiner Nähe, die wirklich grossen liegen weiter draußen, und auf den Bildern die ich gefunden hatte waren auch nie Skater oder Graffiti zu sehen. Aber wer nicht wagt …
Graffiti waren wirklich keine da, aber ich hatte Glück und zwei Jungen waren mit ihren Bords vor Ort, spielten aber nur auf ihren Handys. Also habe ich sie einfach angesprochen ob ich sie fotografieren darf und ob sie ein paar tricks für mich machen würden. Ein wenig schüchtern über ihr Können haben sie dann doch für mich losgelegt und ich hatte ein paar gute Bilder. Danke Jungs!
Also auf zum Royal Hong Kong Yachtclub ans Meer und ein bisschen anderen Vordergrund fürs Stadtmotiv sammeln. Bis kurz vor dem riesigen Kreiselwirrwarr Gloucester-Victoria Park Rd. Hat mein Plan mich noch geführt, dann stieß ich auf eine Baustelle und eine abgerissene Überführung, die mich rüber hätte bringen sollen. Das diese Baustelle allerdings die gefühlte Größe von Manhattan hat war durch die Bauzäune nicht zu erkennen und so lief der froh gesinnte Herringoor in ein Labyrinth aus provisorisch angelegten Fußwegen in sein konditionelles Verderben. Irgendwie landete ich dann doch noch im etwas ernüchternden „Royal Hong Kong Yacht Club“, und zwar mitten drin, begegnete Herren in kurzen blauen Hosen, schwarz gelb geringelten Socken und rot weiß karierten Hemden. Ich hab auch wieder raus gefunden und dem Pförtner das Geheimnis meines Eindringens nicht verraten können, aber die Odyssee durch die Baustelle zog sich noch über einen langen Zickzack Kurs bis zur Messe. Nicht das ich da aufgegeben hätte, nein, ich wollte zu diesem Zeitpunkt einfach nur mal meinem unheimlichen Drang nachgeben U-bahn zu fahren.
In der Rush Hour übrigens eine absolute Empfehlung, vor allem in der Kombination wenn gerade Messe ist.
Belohnt habe ich das ganze mit leckerem Dim Sum und während ich schreibe, mit EISKALTEM Bier.
Morgen gehts nach Hanoi, mal schauen wann ich wieder was zu schreiben habe.
PS: heißt es jetzt eigentlich Hong Kong (so schreibt sich der Yachtclub) oder Hongkong und warum kann ich nach einer Abkürzung nicht klein weiter schreiben?