Hanoi – Treppe der Überraschungen – Tag 11

Die Ankunft in Hanoi begann mit einiger Verspätung und so kam ich erst mit Einbruch der Dunkelheit nach langer Wartezeit im Flieger an. Der Fahrer, den mir meine Unterkunft organisiert hatte, wartete geduldig und gab mir schon einen herzlichen Empfang.
Das hier alles ganz anders sein wird zeigten mir schon die Wasserbüffel, die gleich neben der Schnellstraße auf den Feldern grasten. Mein Appartement, super zentral, gleich am Hoan Kiem See, im Viethouse war eine super Wahl. Ein warmer Empfang durch Caro lies mich gleich zu Hause fühlen.
Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnte, dieser Abend würde die intensivsten Gespräche seit langem und mich so interessanten Menschen vorstellen, daß ich noch jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, nicht weis wie ich das zutreffend illustrieren soll. Nachdem ich mich kurz frisch gemacht hatte traf auch schon Jutta ein, eine Freundin von Caro, die ihren letzten Tag hier verbrachte. Hungrig zogen wir gemeinsam los und ich lies die Kamera einfach mal in der Tasche, sie sollte den Abend nicht unterbrechen. In einem unglaublichen Tempo entstanden lustige, tiefgründige, private Gespräche, die auch nach dem Essen nicht abreissen wollten. Und so saßen wir noch bis spät in die Nacht auf der „Treppe der Überraschungen“ und tauschten uns über private Dinge, Glückserlebnisse und Eigenheiten aus, die mich noch jetzt beschäftigen. Jutta, toll einen Menschen wie Dich kennenlernen zu dürfen und Caro, ich freue mich auf weitere Abende auf der Treppe.


Gestern startete ich dann einen Streifzug durch meine Hood und erkundete ein wenig die Gegend, hatte wundervolles Essen und habe gelernt mich an die verschiedenen Gewürze auf den Tischen eher vorsichtig heranzutasten.
Morgens Kaffee eiskalt, mit süßer Kondensmilch und einem „hallowach Effekt“ wie nach zehn Espresso in einem 1/2 Liter Redbull. Zum Frühstück eine leckere Suppe mit Nudeln und so frischen, intensiven Kräutern, das mein Gaumen mir jetzt schon gedroht hat die Freundschaft zu kündigen, wenn ich ihm nochmal mit was getrocknetem oder gar Würzpulver komme.
Gestern Abend habe ich ihn dann noch mal freudig überrascht im Quang an Ngon. Sehr zu empfehlen und ich war nicht das letzte mal dort.
Zum Start gab es einen grünen Papaya Salat mit Trockenfleisch, Nüssen und feinem Dressing. Gefolgt von frittierten Springrolls mit geminztem Schweine – und Krabbenfleisch, dazu frische Kräuter und einem leicht süßen Dip.


Krönender Abschluß, gegrillter Catfish mit einem Dip von Chilli Salz, das am Tisch mit Limettensaft aufgelöst wurde. Der Fisch war auf den Punkt und schon mundgerecht vor dem Grillen gestückelt. Außen knusprig und innen saftig und hatte gerade die Phase von roh nach glasig überschritten und eine herrliche Rauchnote. Hoffentlich bekomme ich die Garstufe auch mal so hin.
Zusammen mit zwei Bier für ca. 15 EUR, so lässt sich leben!
Hanoi ist wuseliger und lauter als Hongkong, aber es ist auch nicht so touristisch, identischer und die Vietnamesen wahnsinnig herzlich. Die unzähligen Roller auf der Strasse, mit Hunden, Omas und teils ganzen Familien drauf, habe ich mir nicht ansatzweise so vorgestellt.


Jetzt beginnt die ruhigere Zeit, das gleiten lassen, geniessen und runterkommen für mich. Die Ideen fliegen mir auch gerade nicht mehr so zu und irgendwas entwickelt sich in meinem Kopf, es ist ein bisschen magisch.
So langsam sollte ich mal beginnen zu planen und es sind auch erste Ideen da, aber noch hat sich noch nicht etwas richtig fixiert. Nur nicht drängen lassen, auch die Zeit hier ist Genuss, auch wenn die harte Treppe nicht so gemütlich ist wie eine Liege am Pool, sie hat mir jetzt schon mehr gegeben und ist wie ein Fenster zum Hof und gleichzeitig ins eigene Innere.
Nein, ich habe keine Drogen oder zuviel Alkohol inhaliert!!
Wie hat Caro es gestern so schön gesagt: “ Wenn das Leben mal so richtig durchgeschüttelt wird, ist es anschliessend schöner zu betrachten. So wie eins dieser Gläser die man schüttelt und man zuschauen kann wie der Schnee in ihnen rieselt.“
Geschüttelt hab ich ja schon kräftig.

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